tRU 19: Judentum
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Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem Konstantinischen Edikt aus dem Jahr 321 liegt ein erster schriftlicher Beleg vor, dass Jüdinnen und Juden nördlich der Alpen – genauer in Köln – gelebt haben. Das Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, das 2021 begangen wurde und 2022 pande- miebedingt fortgesetzt wird, greift diesen Bezugspunkt auf und nimmt ihn zum Anlass, die wechselvolle Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland zu thematisieren und das Jubiläum zu feiern.
Über Jahrzehnte boten zentrale jüdische Feiertage und damit verbundene, mitunter auch folkloristische Traditionen Schülerinnen und Schülern der Unterstufe einen ersten Zugang zum jüdischen Glauben, bevor sich in den hö- heren Klassen der Mittelstufe der Blick auf die Rolle der Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus richtete und – oft fächerverbindend – die Auseinandersetzung mit der Shoa ins Zentrum rückte. Damit leistete auch der Religionsunterricht der Gefahr Vorschub, jüdisches Leben und jüdischen Glauben thematisch engzuführen.
Der Bildungsplan 2016 wirkt dem entgegen, indem er darauf zielt, grundlegende theologische Fragen zur Sprache zu bringen. So ist es bereichernd, mit Religionsklassen der höheren Jahrgangsstufen und mit erwachsenen Schülerinnen und Schülern jüdische Vielfalt in den Blick zu nehmen, zu wesentlichen Glaubensaussagen vorzudringen und den Transzendenzbezug der Religionen zu analysieren. Auf diese Weise kann auch dem Phänomen begegnet werden, dass junge Menschen zum Thema Judentum als einzige Assoziation den Holocaust nennen.
Diese inhaltliche Weitung im Religionsunterricht markiert aber nur einen Aspekt, der dazu führte, die vorliegende Ausgabe der Reihe themen IM RELIGIONSUNTERRICHT unter dem sehr allgemein gehaltenen Titel Judentum zu veröffentlichen. Als wichtig und vielleicht noch herausfordernder erweisen sich die theologischen Entwicklungen. Die Dynamik wissenschaftlicher Theologie ist im jüdisch-christlichen Gespräch spürbar. Sie gilt für jüdische Theologien wie für die Religionswissenschaften und die Theologien der christlichen Konfessionen gleichermaßen.
Ein differenzierter Zugang zum Judentum in seiner Vielfalt dürfte wohl das Hören jüdischer Menschen sein und nicht das Sprechen oder Schreiben über sie. Umso dankbarer sind wir als Redaktionsteam für die Beiträge jüdischer Fachleute. Erläuterungen aus der Innenperspektive eröffnen einen authentischen Zugang zu jüdischer Wissenschaft.
Als beeindruckende Hörzugabe haben wir diesem Band neben weiteren Onlinematerialien für den Unterricht die Einspielung ausgewählter Texte aus Etty Hillesums Das denkende Herz beigefügt. Gesprochen von der Schauspielerin Ingeborg Waldherr und musikalisch interpretiert vom Cellisten Dimitris Pekas erwecken Wort und Musik Etty Hillesums Gedanken auf ganz eigene Weise zum Leben.
Allen, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben, gilt unser herzlicher Dank!
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir eine gewinnbringende Lektüre.
Redaktion | Dr. Sabine Mirbach, Dr. Fabian Freiseis |
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Autor / Autoren | Thomas Belke, Prof. Dr. Micha Brumlik, Dr. Fabian Freiseis, Prof. Dr. Silvana Greco, Dr. Marc Grimm, Prof. Dr. Karl Erich Grözinger, Prof. Dr. Walter Homolka, Prof. Dr. Birgit Klein, Prof. Dr. Dr. Daniel Krochmalnik, Timo Leuthold, Dagmar Mensink u.a. |
ISBN-13 | 978-3-96003-198-7 |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Auflage | 300 |