Religiöse Bildung im Blick - Sonderausgabe

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Liebe Lesende,

beim Betreten des Büros von Maria Jakobs zieht Rainer Mertens‘ Blau – Rot – Gelb unwillkürlich den Blick auf sich. Maria Jakobs bezeichnet die Frauenfigur als „Blickfang […] mit Widerhaken“1. Ihr Hüftschwung und die an Ordenstracht erinnernde Verschleierung wecken vielfältige Assoziationen, das Kunstwerk strahlt eine faszinierende Hintergründigkeit aus und berührt.

In ihren beispielgebenden Bildgedan- ken, die vielschichtige Erkenntnisper- spektiven eröffnen, führt Maria Jakobs aus:

„Das Blau des Himmelsmantels lässt darin zugleich symbolisch geistige Unendlichkeit empfinden. Das sparsam gesetzte Rot leuchtet auf wie feurig züngelnde Lebensglut. Das Gelb der Mondsichel verleiht in seiner irdenen Eintönung der weiblichen Figur Boden- nähe und Stand.“2

Die drei Aspekte, die Maria Jakobs in ihrer Deutung der Farben des Bildes hervorhebt, wecken Assoziationen zu religiöser Bildung: Offenheit für Transzendenz, im Blau angedeutet, kennzeichnet den konstitutiven Modus der Weltbegegnung und ist für ein umfassendes Bildungsverständnis ebenso unabdingbar wie die Frage nach Quellen tragender Lebensenergie, nach feurig züngelnder Lebensglut. Gleichzeitig benötigt religiöse Bildung Erdung und Bodenhaftung, um bei Kindern und Jugendlichen Resonanz ermöglichen zu können.

Dass religiöse Bildung den Horizont weitet und zu gelingendem Menschsein befähigt, erschließt sich jungen Menschen oft unmittelbarer als Außenstehenden. Die sinkenden Zahlen der Teilnehmenden am Religionsunterricht sind deshalb auch weniger den Akteur*innen in den Schulen zulasten zu legen als der Krise der Kirche mit ihren zahlreichen Ursachen. Eine der zentralen Aufgaben der Kirche ist es, Kindern und Jugendli- chen den Zugang zu religiöser Bildung zu ermöglichen und zu sichern und allen Personen, die in diesem Bereich tätig sind, die erforderliche Unterstützung zu bieten.

Angesichts rasanter Veränderungen der gesellschaftlichen Bedingungen ist es umso wichtiger, die Zeichen der Zeit aufmerksam im Blick zu behalten und ihre Auswirkungen auf die religiöse Bil- dungslandschaft zu befragen. Sensibler Seismograph für die Themen, die Menschen bewegen, ist die Kunst, die Maria Jakobs als locus theologicus ergründet und durch das Projekt Kunst im Karl Rahner Haus im offenen Diskurs mit der Theologie gehalten und befördert hat.

Alle, die an dieser Publikation mitgearbeitet haben, sind Weggefährt*innen von Maria Jakobs. Den Autorinnen und Autoren sei ebenso gedankt wie den Kunstschaffenden, die ihre Werke zum Abdruck zur Verfügung gestellt haben. Auch die Grafikerin Dorothee Wiedemann und Ralf Schnaufer von der Klosterdruckerei Benedict Press, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind, arbeiten seit vielen Jahren mit dem IRP zusammen. Ohne sie hätte dieses Projekt nicht verwirklicht werden können. Alle Beteiligten – insbesondere das gesamte Team des IRP – verstehen ihre Beiträge als Dank an Maria Jakobs, die seit 2015 als Direktorin das Institut für Religionspädagogik der Erzdiözese Freiburg mit ihrer unverwechselbaren Handschrift geprägt und für die Zukunft aufgestellt hat. Ihrem Wirken ist es zu verdanken, dass die Arbeit des Instituts für Religionspädagogik weit über die Erzdiözese hinaus wahrgenommen und geschätzt wird.

Wie bedeutend der Blick auf religiöse Bildung ist, wird nicht zuletzt durch den illustren Kreis der Autorinnen und Autoren sichtbar, die mit ihren Texten die Arbeit von Maria Jakobs würdigen und zugleich aktuelle Statements liefern, die die Verbindung zwischen Kunst und Theologie und die Lage der religiösen Bildung aus verschiedenen Perspektiven essayistisch entfalten und damit die Diskussion voranbringen.

Die Frauenfigur des Titelbildes ist stille Begleiterin des Geschehens im Büro von Maria Jakobs. Sie kann bezeugen, mit welcher Haltung und mit wie viel En- gagement dort, weit über das sichtbare Wirken hinaus, Religionspädagogik im Wachstum befördert und weiterentwickelt wurde.

Danke für alles, liebe Maria!

 

Das gesamte Team des IRP möchte mit Deinem Schwung im Rücken weitergehen und hofft, dass das von Dir Grundgelegte auch in Zukunft Früchte tragen und wachsen kann.

 

Den Lesenden wünschen wir eine anregende Lektüre.

 

 

 

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Redaktion Dr. Sabine Mirbach, Dr. Sonja Andruschak, Manuel Barale, Sabine Baßler, Veronika Gäng, Josef Gottschlich, Heike Helmchen-Menke, Jonas Müller, Brigitte Muth-Detscher
Autor / Autoren Jan Blaß, Prof. Georg Gnandt, Dr. Mareike Hartmann, Dr. Uwe Hauser, Stefan Hermann, Gabriele Klingberg, Heinz-Werner Kramer, Alexander Kübler, Msgr. Dr. Axel Mehlmann, Melitta Menz-Thoma u.a.
ISBN-13 978-3-96003-276-2
Erscheinungsjahr 2022
Auflage 200
Leseprobe (1.69 MB)