tRU 4: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Die Reihe „themen IM RELIGIONSUNTERRICHT. Sekundarstufe I + II“ (TRU) ist auf der Grundlage der aktuellen Bildungspläne themenbezogen ausgerichtet. Sie stellt neben methodisch-didaktisch aufbereiteten Unterrichtsbausteinen für die Sekundarstufen I und II themenspezifisch zusätzlich auch fachwissenschaftliche Beiträge für Lehrkraft zur Verfügung.

TRU : Wer Ohren hat zu hören, der höre! Hörmedien im Religionsunterricht
DinaA4, 4/4Farben, 96 Seiten


Editorial:
Die Reihe „Themen im Relligionsunterricht" für die Sekundarstufen I und II ist von ihrer Grundkonzeption her inhaltlichen Themen vorbehalten. Dies belegen die ersten drei Ausgaben, die sich mit „Frauen in der Bibel“ von Regina Törning-Grohe, „Schöpfungsglaube und Evolutionstheorie“ von Christian Höger und der Ausgabe „Petrus“ mit Beiträgen vieler Autorinnen und Autoren einzelnen zentralen Inhalten des Religionsunterrichts widmen. Der vorliegende Band durchbricht dieses Prinzip. Katja und Stephan Kilb stellen in ihrer Publikation „Wer Ohren hat zu hören, der höre! – Hörmedien im Religionsunterricht“ ein neues, im Religionsunterricht noch wenig erprobtes Medium vor: das Hörbuch oder allgemein Hörmedien, zu denen auch Hörspiele, Hörfunkbeiträge wie Dokumentationen und Interviews sowie Podcasts zählen. An sorgfältig ausgewählten Beispielen zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten zeigen Katja und Stephan Kilb für alle standardzeiträume von Klassenstufe 5–12, wie einzelne Hörmedien im Religionsunterricht erfolgreich eingesetzt werden können.

Dass der Einsatz eines solchen Mediums im Religionsunterricht vor dem Hintergrund der von der PISA-Studie seinerzeit bescheinigten und fortan immer wieder betonten mangelnden Lesekompetenz deutscher Schülerinnen und Schüler nicht unwidersprochen bleiben oder zumindest skeptisch betrachtet werden dürfte, scheint offenkundig. Gilt es doch zu klären, worin der Vorteil eines Hörmediums gegenüber dem geschriebenen und gelesenen Text im Unterricht besteht und ob das Hörbuch die Ganzschrift im Unterricht sinnvoll ergänzen kann, weil es genauso gut wie diese die hermeneutischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen fördern kann. Wir haben deshalb den theoretischen Ausführungen und nachweislich praxistauglichen Unterrichtsmaterialien von Katja und Stephan Kilb zum Einsatz von Hörmedien im Religionsunterricht einen knappen theoretischen didaktischen Beitrag von Georg Gnandt vorangestellt, der mit der Frage nach dem Mehrwert von Hörbüchern gegenüber dem (Vor-)Lesen von Texten im Unterricht auf eben diese Problematik Bezug nimmt.

Wir laden Sie ein, auf der Grundlage der hier vorgestellten Unterrichtsvorschläge Ihre Erfahrungen in die Diskussion um die Eignung dieses neuen Mediums im Religionsunterricht einzubringen und wünschen Ihnen bei Ihrer Arbeit mit diesem Band viel Erfolg.