Frieden

Liebe Leserin, lieber Leser!

Was berührt und beschäftigt Schülerinnen und Schüler, wenn sie an Frieden denken? Was geht in ihnen vor und wie gehen sie damit um, wenn sie von erbittertem Streit und Krieg hören? Wie kann Religionsunterricht Kinder und Jugendliche dabei stärken, die Hoffnung auf Frieden nicht zu verlieren und ihren Teil zu einem wohlwollenden, harmonischen Miteinander beizutragen?

Diesen Fragen hat sich das Redaktionsteam gestellt – im Blick auf den aktuellen Krieg in der Ukraine, vor allem aber auch vorausschauend auf Möglichkeiten, wie Frieden bewahrt und geschaffen werden kann.

Ausgehend von der Maxime, dass Frieden im Großen ohne Frieden im Kleinen nicht erreichbar ist, setzen die Lernimpulse für die verschiedenen Zielgruppen unterschiedliche Schwerpunkte.

Sie zeigen beispielsweise, wie in Grundschulen Streitschlichtung gelingen und zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen kann – gerade auch, weil die Streitschlichtung nach einer Ausbildungsphase von Schülerinnen und Schülern weitgehend selbst geleistet wird.

Unterrichtsbausteine für die Sekundarstufe I nehmen Jugendliche aus verschiedenen Ländern und Ethnien in den Blick und beziehen auch das Titelbild mit ein, das eine 15-jährige Schülerin während einer Lernsequenz zum Thema Frieden gemalt hat.

Durch die Beschäftigung mit einem kurzen Animationsfilm können Schülerinnen und Schüler an SBBZ herausfinden, wie Friede dort beginnen kann, wo Menschen im alltäglichen Leben kompromissbereit und friedvoll miteinander umgehen.

Auch in Kindertageseinrichtungen kann Friedenserziehung im Alltag geschehen, wie an einem Beispiel aus einer Kita aufgezeigt wird.

Über diese im Materialteil enthaltenen Praxisbeispiele hinaus können Sie in den Linktipps, Medien- und Filmtipps weitere Hinweise erhalten.

Wesentliche Inhalte zum Thema Frieden vermittelt auch der Informationsteil der Zeitschrift.

Der Aufsatz von Stefan Silber lädt dazu ein, die Frage nach dem Einsatz von Gewalt in kriegerischen Situationen zu bedenken, die sicherlich nicht überall und für alle Zeiten gleich beantwortet werden kann.

Ursula Kasper schildert, wie mithilfe der auf Hans Küng zurückgehenden Erklärung zum Weltethos der Weltreligionen in sogenannten Weltethos-Schulen eine wertebasierte Schulkultur gestaltet und weiterentwickelt werden kann.

Dass Lehrerinnen und Lehrer in krisen- und kriegsgebeutelten Zeiten selbst Orte zum Auftanken brauchen, an denen sie ihre Sehnsucht nach einem friedlichen Leben und ihr Engagement für Frieden stärken können, liegt auf der Hand. Ein solcher Ort ist beispielsweise das Haus Maria Lindenberg mit seinem Kursprogramm Friedensarbeit und Exerzitien, das deren Leiterin Dorothea Welle vorstellt.

Da sich der Friede im Großen nicht von alleine einstellt und Lehrerinnen und Lehrer einen wichtigen Beitrag für den Frieden im Kleinen leisten, hoffen wir, Ihnen mit der vorliegenden Veröffentlichung Unterstützung für Sie und Ihren Unterricht geben zu können.