Empathischer Religionsunterricht

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Einleitung
Was ist Empathie?
Welche Aspekte von Empathie beinhaltet das WITH-Modell?
Bedingungs- und Einflussfaktoren mit Blick auf empathische Prozesse
Wie „funktioniert“ empathischer Religionsunterricht? 
Lernimpulse
Impulse für die Schulung der Wahrnehmung
1. Sich selbst erfahren
2. Sich selbst beschreiben (lassen)
3. Mitmenschen  ganzheitlich sehen lernen
Impulse für Imitationen
1. Bewusst nachahmen können
2. Nachahmungen bewusst machen
Impulse für Teil-Identifikationen
1. Emotionsbetonte Teil-Identifikation
2. Kognitionsbetonte Teil-Identifikation
Impulse für Handlungen
1. „Trockenübungen“
2. Lebenspraktische Realisierungsangebote
Aufgabenblatt  M1-M10

IRP Lernimpulse
Reihe für den katholischen Religionsunterricht in der Sekundarstufe I an Haupt-/Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen.
Die Reihe dient der Implementierung der aktuellen Bildungspläne. Sie ist praxisorientiert und enthält neben kompakten theologischen Erläuterungen zum Thema und methodisch-didaktischen Hinweisen konkrete Unterrichtsimpulse mit Arbeitsmaterialien.
Die Einzelpublikationen dieser Reihe erscheinen regelmäßig ein- bis zweimal pro Jahr.

IRP-Lernimpulse: Empathischer Religionsunterricht - Eine Herausforderung und Chance für alle Lernenden
DinA4, 4/4Farben, 50 Seiten, gebunden

Editorial
Das Wort  Empathie ist seit einigen Jahren im bildungswissenschaftlichen Bereich sehr präsent und das zu Recht. Denn Empathie stellt eine wesentliche Voraussetzung nicht  nur für soziales Lernen, sondern für jeglichen emotionalen und  kognitiven Kompetenzerwerb dar. Re­ligiöse Lernprozesse basieren in weiten Teilen auf dem Prinzip der Empathie: Die ganzheitliche Wahrnehmung von Mitmenschen ist eine notwendige Voraussetzung für die von Jesus geforderte Nächstenliebe (vgl. Lk 10,27-37). Wer versucht, sich in Mitmenschen hinein­zuversetzen, kann andere und sich selbst als gleichermaßen wertvolle Geschöpfe Gottes entdecken. Auf di­ese Weise wird der Zusammenhang von Nächsten- und Gottesliebe (vgl. Mk 12,28-34) transparent. Durch Per­spektivenwechsel überwinden Menschen ihre Selbstbe­zogenheit und ein Verstehen von anderen wird möglich. Gleichzeitig findet ein Überschreiten, d.h. ein Transzen­dieren der eigenen Perspektivität statt.  Die Fähigkeit zur empathischen Imagination ist wiederum bedeutsam für viele Formen des Gebets und der Meditation.

Empathisches Lernen lässt sich altersmäßig nicht  eingrenzen. Es findet in der frühen Kindheit wie im hohen Alter statt.  Insofern ist ein empathischer Religionsunterricht für alle Jahrgänge der Primar-und Sekundar­stufe gleichermaßen angemessen. Freilich lassen sich empathische Unterrichtsmethoden und -Übungen im Einzelnen auf die individuellen physischen und psy­chischen Befindlichkeiten sowie auf die kognitiven und emotionalen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler abstimmen. Ebenso erfolgt nicht zwingend die Festlegung auf eine bestimmte Schulart; diese mag bei weitgehend homogenen Klassen innerhalb von Regel­schulen durchaus konsequent sein. Allerdings können empathische Lernprozesse grundsätzlich schulartüber­ greifend initiiert werden. Ein empathischer Religionsun­terricht lässt sich also sowohl innerhalb des drei-  bzw. mehrgliedrigen Schulsystems wie auch im Bereich inklu­siver und jahrgangsstufenübergreifender Schulformen realisieren.

ln der vorliegenden Publikation wird  insbesondere die Sekundarstufe I in den  Blick genommen, wobei Empathie als religionsdidaktisches Prinzip dem schultypüber­greifenden Konzept der Gemeinschaftsschule, wie es von der Regierung Baden-Württembergs im Koalitionsvertrag vom 9. Mai  2011 formuliert wurde, in besonderer Weise gerecht wird. Empathische Kompetenz bedingt nämlich ein wechselseitiges Lernen von Menschen in der Gemeinschaft, die von Natur aus nicht auf einen bestimmten Personenkreis, auf eine festgelegte Ent­wicklungsstufe oder ein kognitives und  emotionales Intelligenzniveau der Mitglieder oder Teilnehmenden eingrenzbar ist. Daher finden keine konkreten Zuord­nungen in Bezug auf die gültigen schulartspezifischen Bildungspläne statt.

Die folgenden Informationen liefern einen Einblick in das komplexe Phänomen Empathie sowie in die konzeptionelle Ausrichtung eines empathischen Religionsunterrichts. Was die anschließenden Lernimpulse sowie  die Lernmaterialien angeht, so findet hier eine Konzentration auf planbare und  materiell realisierbare Konzepte, Übungen und Aufgaben statt. Empathie umfasst allerdings auch im Einzelnen schwer planbare Kommunikationsabläufe im schulischen Alltag und ver­langt zunächst von Lehrkräften und im nächsten Schritt von den Schülerinnen und Schülern eine prinzipielle Offenheit für andere, ein Interesse füreinander und eine gewisse Flexibilität ab. Diese und weitere Dimensionen empathischen Lernens können im Rahmen dieser  Publi­kation nicht eingehender berücksichtigt werden.

Last but not least sei darauf  hingewiesen, dass Lehrkräf­te - insbesondere mit dem Fach Religionslehre - an sich immer schon in besonderem Maße empathisch unter­richten, insofern sie sich an den Befindlichkeiten sowie Bedürfnissen von Schülerinnen und Schülern orientierten und·sie bei der Suche nach Antworten auf die großen Fragen der menschlichen Existenz und damit zugleich des Glaubens unterstützen.

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Redaktion Christian Schuhmacher
Autor / Autoren Prof. Dr. Herbert Stettberger
ISBN-13 978-3-96003-053-9
Erscheinungsjahr 2013