1700 Jahre Konzil von Nicäa
Schwerpunktthema „1700 Jahre Konzil von Nicäa“
Warum feiern wir das Jubiläum? Die Bedeutung von Nicäa für die Ökumene
Philipp Koch
„Gezeugt, nicht geschaffen – eines Wesens mit dem Vater“. Das christologische Bekenntnis von Nizäa (325) in heutigen Kontexten (2025) gedeutet
Dorothea Sattler
1.700 Jahre – und immer noch relevant?
Das Konzil von Nizäa aus dem Jahr 325 heute gelesen
Verena Hammes
Der Bischof von Rom und die Patriarchen in der alten Kirche
Andreas Henn
Religionsunterricht
Glossar: Konzil von Nizäa
Philipp Koch
Entwicklungen in der Schule
Fehlt etwas? Religionsunterricht angesichts religiöser Indifferenz
Bruno Strnad
Heftmitte
Zum Titelbild
Sabine Mirbach
Fortbildungen
Fortbildungen für das allgemeinbildende Gymnasium und für die beruflichen Schulen
Laura Mayer/Sonja Andruschak
Rückblick Jahrestagung für Gymnasium
„Jesus – echt jetzt?! – Christologie neu denken“
Tobias Kampmann
Rückblick Jahrestagung der Beruflichen Schulen
Vielfalt ohne Rassismus und Antisemitismus
Sonja Andruschak
IRP Aktuell
Rückblick didacta
Sabine Mirbach
RU-Impulse
Nicäa ins Klassenzimmer holen. Materialien für eine schnell vorbereitete Stunde
Laura Mayer
Das Konzil von Nicäa 325 n. Chr.
Ein Meilenstein für die christliche Einheit und seine Bedeutung für die heutige Ökumene sowie den Religionsunterricht
Josef Önder
Glaubensbekenntnisse der drei monotheistischen Weltreligionen
Ulli Roth
This I believe: Worship-Musik als Form des Glaubensausdrucks
Luca Schwarz
IRP-Neuerscheinungen
Linktipps
Jonas Müller
Literaturtipps
Sonja Andruschak/Miriam Thoma/Peter Klaiber
Liebe Lesende,
die wichtigsten prozessbezogenen Ziele des Religionsunterrichtes sind, Lernende in ihrem logischen Denken zu fördern, damit sie in der Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt eine Haltung entwickeln, diese begründen und eigene sowie andere Positionen kritisch hinterfragen können. Diese Prozesse, die Voraussetzung für eine ganzheitliche Bildung sind, kennzeichnen auch die Konzilien der frühen Kirche bis in die Gegenwart hinein. Motivation und Bemühen der an den Konzilien Beteiligten war es, auf sehr komplexe Fragen der Theologie sinnvolle und sinnstiftende Antworten zu finden. Diese Motivation prägt auch theologische und glaubensrelevante Diskurse der Moderne. Bei allen theologischen Aussagen und Dogmen ist immer zu betrachten, welche Fragen sich die Antwortsuchenden stellen, bevor sie zu einem Ergebnis gelangen. Fragen und Antworten sind untrennbar voneinander zu sehen, um einen Sachverhalt ganzheitlich begreifen zu können. Eine Schlussfolgerung ist immer in ihrem Kontext zu betrachten, eine theologische Aussage, die zunächst als Irritation oder gar Provokation aufgefasst werden mag, erscheint in anderem Licht, wenn die Fragestellungen, die ihr vorangegangen sind, mit in die Betrachtung einbezogen werden.
Am Beginn des Konzils von Nicäa 325 n. Chr. stand die Frage – zu der alle theologischen Überlegungen unweigerlich führen – nach dem Wesen Gottes. Der damalige Diskurs über die Relation zwischen Gottvater und Sohn bleibt bis heute ein spannendes theologisches Thema, und es lohnt sich, die Argumentationen der frühen Kirchenväter darüber, wie die Einheit der beiden göttlichen Personen zu denken ist, genauer zu studieren.
Die heutige Relevanz des Konzils verdeutlicht Philipp Koch, der die Bedeutung der Ereignisse von Nicäa für die Ökumene aufzeigt und dafür plädiert, die Ergebnisse des Konzils zum Anlass zu nehmen, den Diskurs über substanzielle theologische Differenzen zu wagen.
Dorothea Sattler beleuchtet die theologischen Denkprozesse der Konzilsväter, nachdem sie historisch skizziert, wie sich unterschiedliche Christologien in der frühen Kirche bis hin zu Nicäa entwickelten. So erklärt sie die unterschiedlichen theologischen Positionen, auf die sich die Konzilsteilnehmer bezogen bzw. von denen sie sich abgrenzten, und welche philosophischen Traditionen Einfluss auf die abschließende Formulierung zur Wesensbeschaffenheit der göttlichen Person des Sohnes hatten.
Wie die Situation der Menschen christlichen Glaubens zum Zeitpunkt war, als das Konzil einberufen wurde, zeichnet Verena Hammes nach. Sie beschreibt, wie die Dynamik der theologischen Entwicklungen sich auf Politik und das gesellschaftliche Miteinander auswirkte und zu welchen Unsicherheiten die Beziehungsbestimmung zwischen Gottvater und Sohn in Hinblick auf den Monotheismus führte. Neben der inhaltlichen Tragweite des Konzils von Nicäa arbeitet sie dessen funktionale Bedeutung als Ereignis der Entscheidung über theologische Fragen heraus.
Zum Abschluss des Thementeils gewährt Andreas Henn einen Überblick über das Päpstliche Dikasterium für die Einheit der Christen und dessen mögliche Auswirkung für die Ökumene.
Als hilfreiches Instrument für Lehrkräfte wie Schüler*innen finden Sie ein Glossar zu Begriffen des Konzils, das Philipp Koch erstellt hat. Laura Mayer hat Beiträge des Sonderheftes zum Konzil von Nicäa, das vom Konradsblatt im Frühjahr 2025 publiziert wurde, in Hinblick auf Einsatzmöglichkeiten im Religionsunterricht geprüft und für Sie entsprechend kommentiert. Eine Auseinandersetzung Lernender mit der Bedeutung des Konzils für die Ökumene kann durch den Unterrichtsentwurf von Josef Önder initiiert werden. Die unterrichtspraktischen Angebote werden abgerundet durch die Impulse zum Glaubensbekenntnis für den Religionsunterricht, die Ulli Roth und Luca Schwarz erarbeitet haben.
Wir wünschen Ihnen eine bereichernde Lektüre!
Redaktion | Dr. Sonja Andruschak, Peter Klaiber, Laura Mayer, Dr. Sabine Mirbach, Jonas Müller, Miriam Thoma |
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Autor / Autoren | Dr. Sonja Andruschak, Dr. Verena Hammes, Dr. Andreas Henn, Tobias Kampmann, Peter Klaiber, Dr. Philipp Koch, Laura Mayer, Dr. Sabine Mirbach, Jonas Müller, Dr. Dr. Josef Önder, Prof. Dr. Ulli Roth, Prof. Dr. Dorothea Sattler, Luca Schwarz, Bruno Strnad |
ISBN-13 | 978-3-96003-365-3 |
Erscheinungsjahr | 5025 |
Auflage | 500 |